Geschichte

Als am 9. August 1941 die heutige Region Innerschweiz mit ihren 2'600 Mitgliedern, als die jüngste und kleinste Region des S.F.A.V. gegründet wurde, dachten wohl die wenigsten Horwer, dass nur wenige Jahre später, am 10. Januar 1946 auch in Horw ein Fussballclub entstehen würde....

Als rührige Fussballpioniere haben in Horw die Gründer des «Sportverein Horw», Jakob Wartmann und Jakob Hasler, mit unermüdlichem Fleiss und Willen dem Bilde der Gründungszeit ihr erstes Gepräge verliehen. Gemäss Zitat kam die Gründung des «Sport-Verein Horw» anlässlich des Rigi Schiessens vom 21. Oktober 1945, zwischen den nachmaligen genannten Gründern erstmals zur Sprache. Wartmann Jakob teilte seinem Schützenkameraden Hasler seine ernsten Absichten zur Gründung eines Sport-Verein Horw mit. Jakob Hasler von St. Galler-Rheintal staunend, war als eifriger Fussballer sofort damit einverstanden.

Nachdem sich in kurzer Zeit schon eine ansehnliche Zahl von fussballbegeisterten bereit erklärte mit zu wirken, kam es schon am 10. Januar 1946 zur Gründerversammlung im Hotel Sternen, Horw. Die zahlreich anwesenden Mitglieder wählten zu ihrem Präsidenten; Wartmann Jakob und zum Vicepräsidenten und 1. Kassier Hasler Jakob; Aktuar: Willener Heinrich; Material und Platzverantwortlicher Heer Leopold; Platz-Kassier:
Amrein Hans.

Die bereits aufgestellten Statuten wurden genehmigt. Der Klubname «Sport-Verein» mit verschiedenen Sportarten wie Fussball, Wassersport,
Eissport wurde ebenfalls angenommen. Das Sportdress, welches durch die Firma Tuch AG, Luzern geliefert wurde, erhielt die üblichen Horwer-
Farben: Leibchen Weinrot mit gelben Manchetten und Kragen, Hosen schwarz. Die Gründung wurde sogleich dem Regionalverband in Luzern und dem S.F.A.V. gemeldet. An weiteren Versammlungen wurden die dringenden Arbeiten bestimmt und der erweiterte Vorstand gewählt, wo unteranderen als Präsident der Spielkommission Otti Wermelinger ergänzt wurde.

Bis zur Eröffnung der neuen Sportplatzanlage musste vorübergehend Ersatz gesucht werden, um den Mitgliedern Gelegenheit zu geben, schon zur Meisterschaft 1946/1947 zu starten. Nach eifrigen Bemühungen von Jakob Hasler, gelang dies, indem beim Schulkommando (Kaserne Luzern) ein Militärexizierfeld «unter den Eichen» (Allmend) für 2 Jahre gepachtet werden konnte. Als Umkleidelokal hat in entgegenkommender Weise Herrn Heini vom Restaurant Schützenhaus sein Lokal zur Verfügung gestellt. Somit waren alle Vorbereitungen getroffen und der Start zu
Meisterschaft 1946/1947 konnte beginnen.

Doch kaum begonnen, machten sich auch schon die Fussballgegner von Horw bemerkbar und protestierten gegen die Gründung des Sport-Vereins. Die gesamte Lehrerschaft setzte sich dagegen ein und sogar der Herr Pfarrer liess es sich nicht nehmen, von der Kanzel aus gegen den Fussballsport zu predigen. Es wurden sogar Flugblätter verteilt, die das Publikum dazu aufforderte, gegen einen jährlichen Beitrag der Gemeinde an den Sport-Verein, zu protestieren.
Es war eine bittere Pille für die beiden wackeren Gründer, doch konnte es niemand verhindern, dass sich der Sport-Verein Horw allen zum Trotz weiter entwickelte. Die Fussballer kämpften auf und neben dem Platz mit grosser Zuversicht für eine Daseinsberechtigung und haben es auch tatsächlich erreicht. Und in erstaunlich kurzer, zweijähriger Herstellungszeit wurde ein eigener Fussballplatz verwirklicht. Die sind ja verrückt! Auf einem solchen Sumpf einen Sportplatz zu machen, hiess es von allen Seiten. Das sogenannte Sumpfgebiet längs des Steinibach in Steinibachmoos, konnte von der Korporation Luzern gepachtet werden. Es war eine gewaltige Arbeit, mit Bauaushub, Schutt und Steinhaufen dem Sumpfgebiet den nötigen Grundaufbau zu geben. Das Ganze wurde aus eigener Kraft und in Gemeinschaftsarbeit der Aktiven bei unzähligen Abendstunden gratis ausgeführt. Die Höchstzahl mit weit über 500 Stunden verzeichneten Jakob Wartmann und Jakob Hasler. Auch viele Aktive haben mit gut über 200 Frondienststunden für ihr schönes Werk gearbeitet. Trotz dieser gewaltigen Eigenleistung betrugen die Erstellungskosten 11‘000 Franken. Sportfreundliche Finanzmänner zeichneten Darlehen, die dann durch Einträge von Gartenfesten, Tombola, Volksfesten, Maskenbällen, Propagandaspielen und Subventionen durch Sport-Toto wieder amortisierten. So hat der Sport-Verein mit noch erträglichen Kosten, aber mit viel gutem Willen und vor allem mit eigener, kräftiger Arbeit seinen Sportplatz geschafft. Jakob Wartmann hätte keinen schöneren Fleck Erde als Sportplatz wählen können, als gerade das Areal vom Steinibachmoos. Der Taufname wurde besonders gut gewählt. Es lagen 2 Nennungen vor: Seefeld und Alpenquai. Um aber das Alpenquai des FC Kickers nicht zu verwechseln, fiel die Wahl auf den wirklich schönen Taufnahmen: „Seefeld“.
 
Am 2. August 1948 wurden die Tore durch Hasler Jakob, Wirsch Otto und Gut Hermann vom Sportplatz „Eichen“ entfernt und auf den neuen Sportplatz „Seefeld“ geführt. Vor dem Einsetzen in die Betonsockel erhielten die Tore von Georges Müller, Malermeister, gratis ausgeführt einen
Neuanstrich. Übrigens sei noch erwähnt, dass die Tore von der Schreinerei Reinhard in Ennethorw geliefert wurden. Die letzten Arbeiten fanden im August 1948 statt, wo die Umzäunung und an beiden Längsseiten Sitzbänke erstellt wurden. Die Platzmasse wurden abgesteckt und zur 1.
Zeichnung benötigte man 6 Säcke Sägemehl, die noch von Hand gestreut werden mussten.

Der 22. August 1948 war der schönste Tag in der Geschichte des Sport-Verein Horw; Die feierliche Eröffnung des Sportplatzes Seefeld.
Zur feierlichen Eröffnung, die durch Herr Fritz Vögeli, Buchdrucker, Horw im Namen des Sportvereins und durch Herr J. Huwiler, Luzern, als Vertreter des Regionalkomitees mit kurzen, kernigen Worten eröffnet wurde, fanden sich 1700 Personen auf den neuen Stätte des Sports ein, die ihren Erstellern alle Ehre macht. Die Horwer Feldmusik umrahmte die Feier mit flottgespielten Weisen, flankiert von
sämtlichen Fahnendelegationen der Horwer Ortsvereine.
Im Mittelpunkt des Festaktes zu diesem Horwer Ehrentag fand das Porpagandenspiel zwischen dem FC Luzern und dem FC Bern statt. Der Ballabwurf (genau auf den Mittelkreis), durch ein Sportflugzeug, gesteuert von Major Huber war ein weiterer Höhenpunkt.
 
Der Sport-Verein hatte sich aber noch nicht zur Ruhe gesetzt und das nächste Ziel war das Anschaffen einer Baracke um dem lang ersehnten Wunsch der Aktiven auf dem Sportplatz eine Umziehmöglichkeit zu verschaffen, nachzukommen. Ebenso das Weiterausfüllen des restlichen Teiles im Steinibachmoos für einen Trainingsplatz.
 
Im Jahre 1949 wurde eine Beleuchtung im Seefeld montiert und an der Generalversammlung vom 25. Juli 1950 kam es zur Namensänderung vom Sport-Verein Horw zu F.C. Horw.
 
Im Jahre 1956, nach 10-jähriger, fruchtbarer Tätigkeit, demissionierte Jakob Wartmann als Präsident und Gründer des Clubs. Zum Dank für seine immense Arbeit, wählte ihn die Generalversammlung zum Ehrenpräsidenten. Unter dem neuen Präsidenten, Ernst Grüssy erlebte der Club in den folge Jahren schicksalsschwere Momente. 1958/1959 war der Club über ein Jahr ohne eigenen Spielplatz, weil eine vollkommene
Ruinierung desselben stattgefunden hatte. Die Gründe hierfür waren mannigfaltig und es brauchte viel Mut und Initiative seitens der Vereinsleitung, um die erste Mannschaft in der 3. Liga zu behalten. Die Spiele und Trainings mussten jeweils wieder in der Allmend stattfinden, was nur möglich war, weil die Stadt Luzern grosses Verständnis gezeigt hatte. Mit einer Bürgschaft der Gemeinde, viel Wille und Durchsetzungsvermögen wurde am Sonntag, 7. August 1960 mit dem Freundschaftsspiel FC Luzern gegen den FC Zürich der neue Sportplatz Seefeld eröffnet.
 
In den 80er Jahren konnte nach dem Bau des Gotthard Strassentunnels eine Baubaracke erworben werden. In Fronarbeit wurde die Baracke in Göschenen demontiert, nach Horw gefahren und im Seefeld wieder zusammen gebaut. Sie diente dann über viele Jahre als Clubrestaurant, wo auch unzählige und unvergessliche Feste stattfanden. Mit einem grossem Eröffnungsfest der Gemeinde wurde 1986 die neue Sportanlage Seefeld inkl. Leichtathletik Anlage eingeweiht. Somit hatte ab dieser Zeit der FC Horw zwei perfekte Spielfelder zur Verfügung.
 
Leider schaffte es der FC Horw trotz diversen Anläufen und Aufstiegsspielen seit seiner Gründung nie, aus der 3. Liga in die 2. Liga aufzusteigen. Das liegt wohl auch daran, dass die besten Horwer Talente jeweils vom FC Luzern oder dem SC Kriens schon früh abgeworben wurden. Immerhin haben es aber 13 Spieler mit Horwer Wurzeln geschafft, einmal in einer der obersten zwei Ligen der Schweiz zu spielen. Zu den bekanntesten von ihnen gehören Paul Wolfisberg, René Hasler, die Gebrüder Kaufmann und Dani Wildisen, die über mehrere Jahre
in der Nationalliga A oder sogar in der Nationalmannschaft mitgespielt haben.
 
Dank dem Ausbau der Gemeinde in die Infrastruktur der Sportanlage Seefeld konnten 2007 neue Umzieh- und Materialräume bezogen werden. Am 7.7.07 wurde bei einem grossen Fest das neue Clublokal „Wolfshütte“ feierlich eingeweiht. Wie zu früheren Zeiten entstand durch viel Mitarbeit der Vereinsmitglieder eine der schönsten „Club Beiz“ weit und breit. Beim Eröffnungsspiel zwischen dem FC Luzern und dem FC Basel kamen 2300 Zuschauer insSeefeld, was bis heute immer noch Stadionrekord ist.

Wie alles begann und noch viel Interessantes mehr liest man in der kurzen geschichtlichen Abhandlung.